Letzter Tag
und schon alles gesehen? Nicht ganz. Heute sind wir zur Süleymaniye-Moschee
gelaufen. Vorbei am Kapali Carsi und der Universität. Die Uni ist übrigens
komplett eingezäunt und hat an jedem Tor einen Wachmann stehen. Die Moschee
selber ist ungefähr so groß wie die Blaue Moschee, aber dort war noch nicht so
viel los. Keine lauten und wirklich alles fotografierenden Japaner. Vor der
Moschee gilt immer, Schuhe aus und in die Tüte und ein Kopftuch auf. Wiedermal,
diesmal eine Deutsche mit ihrer Tochter, haben kein Kopftuch angezogen. Man
muss sich ja nicht komplett verhüllen, eine Mütze, wie es die Japaner machen
reicht ja auch, aber als Zeichen des Respektes vor einer anderen Kultur und
einer anderen Religion, macht man das. Besonders wenn in sämtlichen Sprachen
vor dem Eingang darauf hingewiesen wird.
Die Moschee
war von innen sehr schön anzusehen. Ein Bereich war für die Betenden abgetrennt
aber die ganze Moschee war, wie auch die Blaue Moschee, mit Teppich ausgelegt.
An den Wänden und in der Kuppel konnte man herrliche Malereien und Verzierungen
sehen. Auch hier sind die typischen und sehr schönen Kacheln an den Wänden.
Riesige Kronleuchter hängen von der Kuppel herab. Leider war kein Gebet zu
diesem Zeitpunkt. Ich hätte gerne ein mal gesehen, wie so etwas von statten
geht. Es leben schließlich so viele Türken in Deutschland, dass ich gerne die
Chance genutzt hätte, einen wirklichen Eindruck von ihrer Kultur und in den Islam
zu bekommen. Vielleicht beim nächsten mal. In solch schönen Gebäuden, egal ob
es der Petersdom, der Kölner Dom, die Hagia Sophia, die Blaue Moschee oder die
Süleymaniye-Moschee ist, dort herrscht immer eine gewisse Atmosphäre die einen
dazu bringt, mal einen kurzen Moment inne zu halten und die Ruhe zu genießen.
Ob nun eine höhere Macht dahinter steht und an wen man letztendlich glaubt, es
ist immer etwas Besonderes.
Die Sonne
schien gerade so schön, also haben wir uns vor der Moschee auf eine Parkbank gesetzt.
Eine Gruppe Japaner kam und fotografierte sich selbst und sonst alles was ihnen
vor die Linse kam. Manchmal auch in unmöglichen Positionen vor einem heiligen
Ort. Drei Männer saßen an den Waschbänken und wurden natürlich auch
abfotografiert.
Uns haben sie auch gefragt, aber wir haben dankend abgelehnt.
Uns haben sie auch gefragt, aber wir haben dankend abgelehnt.
Dann sind
wir weiter gelaufen und an der Sucht-Gasse vorbei gekommen, wie wir später im
Reiseführer gelesen haben. Früher, wurde dort Opium und Haschisch verkauft,
heute nur noch Souveniers.
Da ich
unbedingt mal zur Landspitze unterhalb des Topkapi-Palastes wollte und wir noch
genug Zeit hatten, sind wir dort hin spaziert. Dort wo ich hinwollte, ans Meer,
war eine riesige Baustelle. Macht nichts, dafür sind wir am Parkrand auf die
lange Terasse gengangen und erhielten einen so wundervollen Ausblick, dass ich
John ganze 1,5 Stunden genervt habe, wie schön es doch ist. Man sitzt dort auf
, von der Sonne angewärmten Holzstühlen direkt am Geländer mit einem Meerblick,
den man wohl selten in Istanbul so ungestört genießen kann. Dann brachte uns
der Kellner einen Tablett mit zwei übereinander gestellten Kännchen, zwei
Teegläser, einem Siebchen und Zucker. Zuerst nahm er das Sieb, hielt es über
eines der Teegläser und schüttete aus dem oberen Kännchen eine recht dunkle
dampfende Flüssigkeit zu einem Drittel hinein. Danach folgte aus dem unteren
Kännchen heißes Wasser. Endlich wussten wir auch, wieso die Männer auf dem
Markt immer 2 gestapelte Kännchen verkauften. Im oberen ist konzentrierter Tee
und im unteren das Wasser um das Konzentrat zu verdünnen. Man erhält leckeren
türkischen schwarzen Tee in dem nur noch 2 Stück Zucker fehlen.
Den Tee
also genüsslich schlürfend, die Sonne im Gesicht, eine samfte Brise um die Nase
wehend, saßen wir dort am Bosporus und genossen den Blick auf die vorbei
fahrenden Fähren nach Asien, Fischerboote und Containerschiffen, die in die
große Einfahrt in Richtung schwarzes Meer fuhren. Auch die asiatische Seite
konnte man sehr gut anshenen. Einfach wundervoll! Mein Gesicht ist jetzt noch
ganz warm. :)
Wir
schlenderten wieder zurück durch den Gülhane Parki und zu unserem Stammlokal.
Nach einem gemütlichen Mittagessen hatten wir immer noch zwei Stunden Zeit uns
die Zeit zu vertreiben.
Also Richtung Saltanahmet Parki auf der Suche nach einer sonnigen Bank. Zwischen der Blauen Moschee und der Hagia Sophia war ein ganzer Platz mit Bänken. Dort tummelten sich ein paar Katzen, saßen die Einheimischen und genossen die restlichen Sonnenstrahlen genau wie wir.
Also Richtung Saltanahmet Parki auf der Suche nach einer sonnigen Bank. Zwischen der Blauen Moschee und der Hagia Sophia war ein ganzer Platz mit Bänken. Dort tummelten sich ein paar Katzen, saßen die Einheimischen und genossen die restlichen Sonnenstrahlen genau wie wir.
Um 16 Uhr
wurde es langsam frisch und wir holten im Hotel unsere Koffer. Bis zum Taksim,
wo unser Bus zum Flughafen abfuhr, war es nicht lange. Die Busfahrt durch die
Abenddämmerung war recht unterhaltsam. Auf dem Weg raus aus der Stadt kamen wir
an einer Menge Polizisten vorbei, die überall herum standen, manche mit Gewehr
in der Hand und immer mit Blaulicht durch die Gegend fahrend. Zu Johns
freudiger Überraschung fuhren wir über die große Brücke nach Asien und hatten
von dort aus noch einmal einen herrlichen Blick auf die Stadt. Wann man aus der
Stadt heraus ist kann man schlecht sagen. Fast die ganze Strecke zum Flughafen,
ca. 50km, fuhren wir an Häuserkomplexen und Hochhäusern, ja manchmal sogar
Wolkenkratzern vorbei. Irgendwo müssen ja schließlich die 13 Millionen Menschen
wohnen. Jetzt haben wir immer noch drei Stunden bis zum Abflug.
Istanbul
ist eine wundervolle Stadt. In einer Woche kann man sich in Ruhe alles ansehen
und an manche Orte sogar zwei mal gehen. Manche Sachen sind gewöhnungsbedürftig
und manche Dinge wird man als Deutscher nie verstehen.
Istanbul
ist immer eine Reise wert.