Tag 7 - Die Süleymaniye-Moschee, Sonne am Bosporus und zwischen den Sehenswürdigkeiten


Letzter Tag und schon alles gesehen? Nicht ganz. Heute sind wir zur Süleymaniye-Moschee gelaufen. Vorbei am Kapali Carsi und der Universität. Die Uni ist übrigens komplett eingezäunt und hat an jedem Tor einen Wachmann stehen. Die Moschee selber ist ungefähr so groß wie die Blaue Moschee, aber dort war noch nicht so viel los. Keine lauten und wirklich alles fotografierenden Japaner. Vor der Moschee gilt immer, Schuhe aus und in die Tüte und ein Kopftuch auf. Wiedermal, diesmal eine Deutsche mit ihrer Tochter, haben kein Kopftuch angezogen. Man muss sich ja nicht komplett verhüllen, eine Mütze, wie es die Japaner machen reicht ja auch, aber als Zeichen des Respektes vor einer anderen Kultur und einer anderen Religion, macht man das. Besonders wenn in sämtlichen Sprachen vor dem Eingang darauf hingewiesen wird.
Die Moschee war von innen sehr schön anzusehen. Ein Bereich war für die Betenden abgetrennt aber die ganze Moschee war, wie auch die Blaue Moschee, mit Teppich ausgelegt. An den Wänden und in der Kuppel konnte man herrliche Malereien und Verzierungen sehen. Auch hier sind die typischen und sehr schönen Kacheln an den Wänden. Riesige Kronleuchter hängen von der Kuppel herab. Leider war kein Gebet zu diesem Zeitpunkt. Ich hätte gerne ein mal gesehen, wie so etwas von statten geht. Es leben schließlich so viele Türken in Deutschland, dass ich gerne die Chance genutzt hätte, einen wirklichen Eindruck von ihrer Kultur und in den Islam zu bekommen. Vielleicht beim nächsten mal. In solch schönen Gebäuden, egal ob es der Petersdom, der Kölner Dom, die Hagia Sophia, die Blaue Moschee oder die Süleymaniye-Moschee ist, dort herrscht immer eine gewisse Atmosphäre die einen dazu bringt, mal einen kurzen Moment inne zu halten und die Ruhe zu genießen. Ob nun eine höhere Macht dahinter steht und an wen man letztendlich glaubt, es ist immer etwas Besonderes.

Die Sonne schien gerade so schön, also haben wir uns vor der Moschee auf eine Parkbank gesetzt. Eine Gruppe Japaner kam und fotografierte sich selbst und sonst alles was ihnen vor die Linse kam. Manchmal auch in unmöglichen Positionen vor einem heiligen Ort. Drei Männer saßen an den Waschbänken und wurden natürlich auch abfotografiert. 


Uns haben sie auch gefragt, aber wir haben dankend abgelehnt.
Dann sind wir weiter gelaufen und an der Sucht-Gasse vorbei gekommen, wie wir später im Reiseführer gelesen haben. Früher, wurde dort Opium und Haschisch verkauft, heute nur noch Souveniers.
Da ich unbedingt mal zur Landspitze unterhalb des Topkapi-Palastes wollte und wir noch genug Zeit hatten, sind wir dort hin spaziert. Dort wo ich hinwollte, ans Meer, war eine riesige Baustelle. Macht nichts, dafür sind wir am Parkrand auf die lange Terasse gengangen und erhielten einen so wundervollen Ausblick, dass ich John ganze 1,5 Stunden genervt habe, wie schön es doch ist. Man sitzt dort auf , von der Sonne angewärmten Holzstühlen direkt am Geländer mit einem Meerblick, den man wohl selten in Istanbul so ungestört genießen kann. Dann brachte uns der Kellner einen Tablett mit zwei übereinander gestellten Kännchen, zwei Teegläser, einem Siebchen und Zucker. Zuerst nahm er das Sieb, hielt es über eines der Teegläser und schüttete aus dem oberen Kännchen eine recht dunkle dampfende Flüssigkeit zu einem Drittel hinein. Danach folgte aus dem unteren Kännchen heißes Wasser. Endlich wussten wir auch, wieso die Männer auf dem Markt immer 2 gestapelte Kännchen verkauften. Im oberen ist konzentrierter Tee und im unteren das Wasser um das Konzentrat zu verdünnen. Man erhält leckeren türkischen schwarzen Tee in dem nur noch 2 Stück Zucker fehlen.

Den Tee also genüsslich schlürfend, die Sonne im Gesicht, eine samfte Brise um die Nase wehend, saßen wir dort am Bosporus und genossen den Blick auf die vorbei fahrenden Fähren nach Asien, Fischerboote und Containerschiffen, die in die große Einfahrt in Richtung schwarzes Meer fuhren. Auch die asiatische Seite konnte man sehr gut anshenen. Einfach wundervoll! Mein Gesicht ist jetzt noch ganz warm. :)
Wir schlenderten wieder zurück durch den Gülhane Parki und zu unserem Stammlokal. Nach einem gemütlichen Mittagessen hatten wir immer noch zwei Stunden Zeit uns die Zeit zu vertreiben. 


Also Richtung Saltanahmet Parki auf der Suche nach einer sonnigen Bank. Zwischen der Blauen Moschee und der Hagia Sophia war ein ganzer Platz mit Bänken. Dort tummelten sich ein paar Katzen, saßen die Einheimischen und genossen die restlichen Sonnenstrahlen genau wie wir.
Um 16 Uhr wurde es langsam frisch und wir holten im Hotel unsere Koffer. Bis zum Taksim, wo unser Bus zum Flughafen abfuhr, war es nicht lange. Die Busfahrt durch die Abenddämmerung war recht unterhaltsam. Auf dem Weg raus aus der Stadt kamen wir an einer Menge Polizisten vorbei, die überall herum standen, manche mit Gewehr in der Hand und immer mit Blaulicht durch die Gegend fahrend. Zu Johns freudiger Überraschung fuhren wir über die große Brücke nach Asien und hatten von dort aus noch einmal einen herrlichen Blick auf die Stadt. Wann man aus der Stadt heraus ist kann man schlecht sagen. Fast die ganze Strecke zum Flughafen, ca. 50km, fuhren wir an Häuserkomplexen und Hochhäusern, ja manchmal sogar Wolkenkratzern vorbei. Irgendwo müssen ja schließlich die 13 Millionen Menschen wohnen. Jetzt haben wir immer noch drei Stunden bis zum Abflug.
Istanbul ist eine wundervolle Stadt. In einer Woche kann man sich in Ruhe alles ansehen und an manche Orte sogar zwei mal gehen. Manche Sachen sind gewöhnungsbedürftig und manche Dinge wird man als Deutscher nie verstehen.
Istanbul ist immer eine Reise wert.

Tag 6 - Galata Turm, Topkapi-Palast und Kapali Carsi zum Zweiten

Wenn es irgendwo einen Turm gibt, dann muss John da hoch. Wenn es irgendwo einen Berg gibt, dann muss John darauf. Wenn es einen Turm auf einem Berg gibt, dann dürfen wir nicht abreisen, ohne hochgekrackselt zu sein. Also auf zum Galata-Turm, denn die Sonne schien und es war noch ein bisschen wärmer als gestern. Mit der Tram rüber und erst mal den Berg hoch. Man sollte in Istanbul übrigens sehr gut zu Fuß sein und immer festes Schuhwerk tragen. Erstens, damit man sich die Schuhe putzen lassen kann und zweitens, es gibt Schlaglöcher und Stolpersteine, Treppen und Gräben, zerbrochene Platten und unvorhersehbare Rinnen. Aber am liebsten sind mir die schienbeinhohen Pöller geworden :)  Sicher ist es, man bleibt stehen, wenn man etwas ansehen möchte und man geht weiter, wenn man fertig geguckt hat. Beides zusammen klappt nicht immer. Tinchen guckt in die Luft fällt sonst allzu oft auf die Nase. Wenn man erst mal in der Eingangshallte des Turmes ist, bezahlt man 12 TL und darf mit einem Aufzug bis zum Cafe fahren. Dann läuft man noch mal ein Stockwerk hoch bis zum Restaurant und kann auf den schmalen Balkon gehen, der ein mal um den Turm herum reicht. Die Aussicht ist wunderbar. Da wir recht früh dort waren, waren auch noch nicht so viele Leute oben und wir konnten in Ruhe die Aussicht genießen und Bilder machen. Erst da oben haben wir gemerkt, wie groß Istanbul eigentlich ist.

Zurück sind wir wieder herunter gelaufen und mit der Tram zum Topkapi-Palast gefahren. Mit einem Pulk von Japanern und Chinesen haben wir uns Tickets und einen Audio-Guide geholt. Der Palast selber besteht aus drei großen Höfen, Toren dazwischen, einem Harem für extra Geld, einer riesigen Bäckerei, der Schatzkammer und weiteren kleinen Gebäuden. Die Schatzkammer war ganz interessant, dort sind allerlei Schätze, Trophähen und Kostbarkeiten ausgestellt. Viel Glitzer und keine Fotos. Bevor die Sultane in den Dolmabahce-Palast zogen, haben sie im Topkapi-Palast residiert. Deshalb hatten wir vielleicht gedacht, wieder imposante Hallen und Kronleuchter bewundern zu können. Obwohl die Sonne schien war es noch recht frisch und der Palast für meinen Geschmack zu voll, um in Ruhe die schönen Schätze ansehen zu können.

Nach einem leckeren Mittagessen bei KöfteciRamiz und einer kurzen Pause machten wir uns wieder auf und spazierten zum Kapali Carsi. Dort erstanden wir nach mehr oder weniger harten Verhandlungen noch ein paar Teile für unser türkisches Teeservice und ein paar Souveniers. Die Händler wissen anscheinend dass alle Touris auf Teufel komm raus handeln und hören ab einem bestimmten Preis einfach auf. Gut, wenn sie nichts verkaufen wollen, die gleichen Hänler findet man ja noch X-mal und da kann man es ja wieder probieren. Nachdem wir alles hatten, spazierten wir noch ein bisschen zewischen den Läden und Ständen herum. Schmuck über Schmuck und Gold über Gold.Teppiche und Taschen, Klamotten und Antiquitäten. Der Kapali Carsi ist ein Erlebnis und wenn man hier ist, muss mal darüber gelaufen sein.


Tag 5 - Die schusseligen Schuhputzer auf dem Weg nach Asien

Die Sonne schien und nach einem kräftigen Frühstück mit Ei und Oliven haben wir uns auf den Weg gemacht, einen Antik-Basar zu besuchen. Da heute Sonntag ist, waren wir uns nicht sicher, ob der Basar überhaupt geöffnet hat. Auf dem Weg dort hin, verließen wir immer mehr das geschäftige Viertel und kamen in einen Randbezirk. Den Basar haben wir nicht gefunden. Aber ein Schuhputzer der seine Schuhbürste verlor, gerade als wir an ihm vorbei gingen. Diesmal blieb die Schuhbürste liegen. In einem kleinen Haushaltswarenladen fanden wir dann endlich ein paar hübsche Teegläser. Als wir den Weg zurück suchten, standen wir zwei Touris mit der Karte in der Hand, anscheinend etwas verloren vor einem Straßenschild. Ein netter Schuhputzer kam uns zur Hilfe und sagte uns die Richtung zurück in die Stadt. Als wir gerade weiter gingen, verlor der Schuhputzer seine Bürste. Kein Wunder dass die Männer arm sind und kein Geld haben, wo sie doch andauernd ihr Arbeitsmaterial verlieren. Und manche Menschen in meinem Umfeld sagen mir nach, dass ich schusselig bin!
Nach einer kurzen Mittagsruhe, die Sonne schien gerade so schön in unser Hotelzimmer, gingen wir etwas Essen und dann weiter zum Meer. Tatsächlich überzeugte mich John die Fähre nach Asien zu nehmen. Das Wasser war sehr ruhig und die Sonne schien, was sollte also groß passieren? Für 2 TL setzten wir über nach Kadiköy und die ganzen 20 Minuten verbrachte ich damit Bilder zu machen. Zum einen, um mich abzulenken und zum anderen, weil die Sicht auf die Stadt vom Wasser aus wunderschön ist. Dort angekommen stürzten wir uns ins Getümmel. Auf dem Markt zwischen den Häusern wird frischer Fisch und Gemüse verkauft. Der Rest der Stadt besteht anscheinend nur aus Geschäften :) Wie gut dass John mich überredet hatte überzusetzen! Quer durch die Gassen und Straßen sahen wir auch endlich die ganzen Frauen, die bei uns auf der Seite fehlten. Natürlich, wo sollten sie auch sonst sein? Dort wo die Geschäfte sind! Da überall frisch gepresster Saft verkauft wird, musste ich natürlich probieren. Bevor wir die Fähre zurück nahmen, kaufte John mir einen Granatapfelsaft. Dieser wurde direkt vor meiner Nase aus drei Granatäpfeln gepresst und war knall pink :) Außerdem war er sehr lecker, ein bisschen säuerlich und bestimmt total gesund!
Wieder in Europa, schauten wir noch mal auf dem Ägyptischen Basar vorbei und erhandelten uns ein silbernes Tablett für die türkischen Teegläser. Wenn schon, denn schon! Bis wir wieder am Hotel waren, kam uns kein Schuhputzer mehr entgegen. Die mussten ja alle ihre Bürsten suchen gehen!

Tag 4 - Der Schuhputzer, der Dolmabahce-Palast und die Shoppingstraße

Heute sind wir mit der Tram vom Sultanahmet über den Fluss nach Kabatas und mit der Metro weiter zum Taksim-Platz gefahren. Der Taksim ist ein großer Kreisverkehr mit ein paar Statuen in der Mitte. Von dort aus wollten wir zu Fuß zum Dolmabahce Palast laufen.
Gesagt getan. Vorbei am Hyatt und Ritz Carlton. Das Ritz hat sogar einen Orange gekleideten Wachmann an der "Hofeinfahrt" stehen. Sehr schick! Uns kam ein Schuhputzer entgegen der eine Schuhbürste verlor, kurz nach dem er an uns vorbei gelaufen war. John, nett wie er ist, hob die Bürste auf und gab sie dem Schuhputzer zurück. Ich lief weiter. Nach 10 Metern drehte ich mich um. Zum Dankeschön wollte der Mann John die Schuhe putzen und John ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen. Also bin ich hin und nachdem er mit Johns Schuhen fertig war, waren meine dran. Der arme Schuhputzer hat wohl eine hochschwangere Frau zu Hause wie er mir erzählte. Aha. Irgendwie schien das ganze den orange gekleideten Ritz-Mann zu stören und fing eine Tirade an zu schimpfen (man muss kein Türkisch können um zu wissen worum es da ging) während mein zweiter Schuh darauf wartete weiter eingeschmiert und poliert zu werden. Er gab uns zu verstehen, das er jetzt aufhören musste meine Schuhe zu putzen und John gab ihm ein kleines Trinkgeld. Auch wenn das jetzt ein abgekartetes Spiel war, gab der Schuhputzer uns zu verstehen, dass wir mitkommen sollen, damit er meinen zweiten Schuh zuende putzen konnte. Das hat er dann auch gemacht und sich im Namen seiner Frau und dem Baby bei uns bedankt.

Am Besiktas-Stadion vorbei sind wir zum Dolmabahce-Palast gelaufen. Der Eintritt da ist schon etwas viel. Ganze 80 Teelöffel für 2 Personen um den Palast und den Harem anzugucken. Es gibt in dem recht großen Park um den Palast herum einen Crystall-Pavillion.  Pinke Plastik-Überzieher an und bloß keine Fotos machen. In einem Wintergarten kann man dort Kristallfiguren angucken. Der Harem ist ziemlich groß und auch dort muss man Pinke Schlüpper über ziehen und bloß keine Fotos machen. Schade eigentlich. Dort standen sehr schöne und sehr alte Möbel vom Sultan und seinen Frauen. Außerdem waren dort die ganzen Zimmer der Frauen, sowie die Bäder und das Sommer- und das Winterschlafzimmer des Sultans. Fast überall waren riesige Kristallkronleuchter und Teppiche. Im Palast selber, wurden die Gäst empfangen. Und wir: Plastikschlüpper an und immer noch keine Fotos machen. Schade, das war wirklich das beeindruckenste Gebäude. Eine Treppe mit einem Kristallgeländer unter einem Glasdach. So wunderschön, dass man als Frau gerne mal in einem passenden Kleid dort hinunter schreiten möchte. Die große Halle übertraf alles und war schon fast das ordentliche Eintrittsgeld wert. Die Halle mit einer Fläche von über 2000 m², einer Kuppelhöhe von 36 Metern, dem größten Teppich von über 100m² und einem Kristall-Kronleuchter der über 1,5 Tonnen wiegt. Die Kuppel war wundervoll bemalt in bunten Farben, die Säulen erstreckten sich bis zur Decke und die Balkone rings herum der Halle sind kunstvoll verziert. Auf den vier Balkonen standen früher das Orchester, der Chor und Wachmänner. Der Balkon über dem Thron des Sultans war immer leer. Aus Respekt vor dem Sultan, stand dort nie jemand, da niemand höher sein sollte als der Sultan. Da wir nur wenige in der Besuchergruppe waren, konnten wir uns nicht zwischen den anderen vertsecken und trotzdem ein paar Fotos schießen, das hätte sich wirklich gelohnt. Sagt sogar John :)
Raus aus dem Palast und wieder Richtung Stadt. Dort wollten wir zum Hafen laufen, über die Brücke und zurück in "unser Viertel" Sultanahmet. Ab von der Touristenstraße, liefen wir so daher. Die Sraße lies irgendwann vermuten in einem sehr herunter gekommenen Viertel gelandet zu sein. Man konnte dort Perüken kaufen und endlich sah ich mal eine Frau, die auf Pflastersteinen Absätze von mindestens 12cm trug. Was sagt einem das? Als erstes die Straßenseite wechseln. Gut für mich, Pech für John. Eine kleine Straße weiter, landeten wir nämlich auf der Haupt-Shoppingstraße. Wer hätte das gedacht? :) Also rein ins Shoppingcenter und "Füße aufwärmen" :) . Die Klamotten im H&M-Style überzeugten mich nicht wirklich und ich wollte Johns Geduld in diesem ziemlich vollen Shoppincenter nicht überstrapazieren. Nach ein paar weiteren Läden, in der Hoffnung hübsche Teegläser zu finden, liefen wir endlich Richtung Hafen um über die Brücke zurück zu kommen. Die Brücke ist eigentlich auch schon eine Sehenswürdigkeit. Auf beiden Seiten stehen Angler, die ihre Routen übers Geländer halten und kleine Fische fangen, die man dort auch kaufen kann. Ein kleiner türkischer Tee zum Tagesausklang und wir waren wieder am Hotel.

Tag 3 - Ägyptischer Basar und Baklava

Der Ägyptische Basar liegt am nördlichen Teil des Sultanahmet und ist bei weitem nicht so groß wie der Kapali Carsi. Wir schlenderten also darüber und sahen uns sie Gewürze und Tees an. Das ganze ist sehr hübsch anzusehen. Verschiedene bunte Gewürze, Tees aller Sorten in Säcken aufgehäuft. Davor stehen immer ein paar Männer die einen sofort als Touri erkennen. Hello! How are you? Where are you from? I will make a nice price for you! Dankeschön, alles super. Das was du da verkaufst ist so überteuert, dass in jedem Reiseführer davor gewarnt wird. Man solle auf jeden Fall handeln! Aber ich lächle dich trotzdem nett an und gehe weiter. Dann habe ich ein sehr hübsches Set Teegläser gesehen. Natürlich haben die Markt-Männer sofort unser Interesse entdeckt. Wir also rein in den "Laden" und noch mehr Tee-Sets angesehen. Da war wirklich ein noch schöneres dabei. Aber ich wollte ja auch noch ein so hüsches Tablett dazu. In silber, mit einer kunstvollen Verzierung. Also haben wir verhandelt. Der gute Mann ist sehr mit dem Preis runter gegangen. Schließlich hatte ich mir ja das teuerste Tee-Set ausgesucht.
Das Ende der Verhandlung war: wir wollten nicht den Preis bezahlen und der Mann wollte anscheinend nichts verkaufen. Also sind wir ohne Teegläser und ohne Silbertablett weiter gezogen. Nicht so schlimm, auf dem großen Basar werden wir noch ein mal unser Glück versuchen. Teuer kann ja jeder!

Zum Abendessen sollte es auf jeden Fall nur Tee geben. (Und vielleicht auch Baclava :) )
Auf dem Heimweg sind wir dann bei Hafiz Mustafa am Hafen/Metrobahnhof vorbei gekommen. In den großen Schaufenstern waren sämtliche Sorten Baklava und die ganzen anderen türkischen Süßigkeiten aufgetürmt. Es werden richtige Pyramiden aus, wie man bei uns sagen würde, Zuckerklitsche mit Nüssen drin, aufgebaut. Wir rein in den Laden. Diesmal waren wir erfolgreich. Auf der oberen Etage, mit Blick über das chaotische Treiben auf der Straße, haben wir einen süßen Apfeltee getrunken und eine leckere Auswahl verschiedener Baklava gegessen. Die besten waren die mit Schokoladen-Blätterteig und Nuss und Pistazien. Leider waren sie auf Johns Teller. Aber wir sind ja noch etwas hier...


Tag 2 - Das Archäologische Museum und anatolisches Essen

Mittagsruhe mit Muezzingesang.
Zeit für die Eindrücke des bisherigen Tages.
Hinter der Hagia Sophia ist das Archäologische Museum und der Topkapi Palast.
Ein mal alte Stin gucken an einem Tag reicht auch, also zuerst zum Archäologischen Museum. Nachdem mn den Eintritt von 10TL bezahlt hat, wird man mit einem Audio-Guide ausgerüstet. Im ersten Gebäude des Museums, dass an sich schon sehr alt ist, haben wir Sarkopharge und viele viele alten Steine angeschaut. Mit den Nummern für den Audio-Guide  aus dem Museumsheftchen, haben wir us durch die Räume gehangelt und uns interessante Sachen zu den jeweiligen Ausstellungstücken angehört. Am interessantesten dort waren die Tonkrüge und Alltagsgegenstände aus Zypern und Palästina. Zweites Gebäude: Tonkrüge und blaue Wandkacheln. Drittes und letztes Gebäude: viele babylonische Stadtvezierungen und Skulpturen. Sowie der älteste Liebesbrief der Welt. Wie romantsich! :) Was uns dort besonders gut gefallen hat, waren die bunten Wandverzierungen für Babylon. Endlich mal ein bisschen Farbe!

Nach so einem anstrengenden Museumsbesuch, sind wir in einer Seitenstraße in ein Anatolisches Restaurant zum Mittagessen gegangen. Eine Suppe des Tages mit Pita und Oliven zur Vorspeise. Zum Hauptgericht gab es für John Iskede und für mich das Anatolin Favourite. Johns Iskede war wie Dönerfleisch und roter Soße mit Joghurt und für mich ein leckeres Putengeschnetzeltes mit Champignons in heller Soße und dazu gegrilltes Gemüse.


 Zum Nachtisch trinken wir immer einen Tee. Schwarzer Tee mit Zucker. Gereicht wird er in kleinen Gläschen und einem Mini-Löffel. Wenn man durch die Straßen läuft, sieht man überall Männer herum stehen, die immer ein kleines Glas Tee in der Hand haben. Junge Männer laufen immer mit Tablett voller Teegläser durch die Gegend. Ganz nett anzusehen, dass alle diee Köpfe zusammen stecken und irgendetwas bereden. Die Türken sind ein sehr redseliges Volk. Sie scheinen den ganzen Tag über wichtige Dinge zu reden.
Nach der Pause wollen wir den Ägyptischen Basar besuchen. Ich bin schon gespannt was uns dort erwartet. Allerlei Gewürze und bestimmt wieder einige duftende und funkelnde Dinge :)

4 von 10 Top Ten highlights an einem Tag

1. Blaue Moschee
Da waren wir als erstes heute morgen. Direkt hinter einer Gruppe Chinesen rein und Schuhe aus. Diese in die Plastiktüte und Kopftuch auf. Einige Frauen in der Moschee, Besucherinnen, hatten kein Kopftuch auf, aber das gehört sich so, wenn man in eine Moschee geht. Innendrin war alles mit Teppich ausgelegt und die ganzen Wände und Kuppeln mit blauen Muster-Kacheln verziert.

2. Hagia Sophia
Von der Blauen Moschee ist es nicht weit zur Hagia Sophia. Dort hat der Eintritt 20 TL gekostet plus 1x Kopfhörer mit Geschichte für 10 TL. Die Hagia Sophia ist eine Kirche/Moschee/Museum, was ca 360 nach Christus gebaut wurde und seit dem öfter zerstört un wieder errichtet wurde als man glaubt. Es sind viele Sultane, Kaiser, Patriarchen und sogar Wikinger dort gewesen. Jeder hat etwas verändert kaputt gemacht und wieder neu gebaut, restauriert und etwas dazu gestellt. Bemerkenswert und lustig ist, wie ich finde, das ämmtliche Säulen aus der Hagia Sophia und das sind nicht wenige, aus allen Teilen Europas und Asiens hergebracht wurden. Vom Einmarsch in Budapest stammen zB 2 riesige Kerzenständer, die neben der großen Gebetsnische stehen. Atatürk hat 1934 die Hagia Sophia als Museum eröffnet.

3. Hamam
Es ist kein Schwimmbad, aber trotzdem eine Badeanstalt. Man kommt herein und sucht sich ein Programm aus. Traditionelles Programm. Dann wird man getrennt. Männer geradeaus und Frauen rechts. In einem recht warmen großen Raum mit allerlei Sitzmöglichkeiten warten ein paar Frauen in Luftige Klamotten. Sie führen einen zu den Kabinen und man bekommt ein paar Badelatschen, ein Pestemal und ein Bikinihöschen, mehr nicht. Das Pestemal bindet man sich wie ein Badetuch um, es ist nicht viel anders als ein sehr großes Küchenhandtuch. Dann wird man in eine große Steinhalle geführt, in der in der Mitte ein großes Marmorpodest unter einer Kuppel ist. Dort legt man sich drauf und wartet eine halbe Stunde bis eine Masseurin kommt. Das Marmorpodest ist wunderschön warm und man kann dort ganz entspannt liegen und ein bisschen dösen. Die Masseurin übergießt einen erst mal mit warmen Wasser. Dann kommt der Schrubber. Das ist ein kratziger Handschuh, mit dem man von oben bis untn abgeschrubbt wird. (Für die Sonnenanbeter unter uns: das sollte man nicht machen, wenn man seine Bräune gerne behalten möchte. Es fühlt sich nämlich an, als würde die ganze erste Hautschicht abgerubbelt. Aber sehr angenehm!) Als nächstes kommt der Schaum. Man liegt dort, auf dem warmen Marmor wie in einem Schaumbad und wird damit massiert. Die Füße, Beine, Bauch, Arme, Rücken, Nacken, einfach alles. Wenn man sich vorher verspannt gefühlt hat, danach ist man es nicht mehr. Dann bekommt man noch die Haare gewaschen und darf sich noch ein paar Minuten in einem 38°C - Becken entspannen. Am Ende fühlt man sich wie neugeboren.
4. Kapali Carsi
Nach dem Hamam sind wir über den Kapali Carsi geschlendert. Auf diesem Markt gibt es unendlich viele Stände mit Tüchern, Schmuck, Tee-Kram, Schmuck, Wasserpfeifen, Schmuck und Leder. Da man überall angeredet wird, ob man nicht etwas für den besten Preis kaufen möchte, setzt man sich am besten ein sehr charmantes Lächeln auf und geht kopfschüttelnd weiter. Gekauft haben wir dort noch nichts, aber wir sind ja auch noch etwas hier :)

Istanbul Teil 1

Das Wetter lässt die Bilder nicht so hübsch aussehen und Istanbul etwas grau wirken, aber das wird sich bald ändern. 
Generell ist die Stadt sehr laut, wir wurden pünktlich um 12:30 bei unserem Mittagsschlaf vom Muezzin geweckt. Der Sing-Sang ist nicht weiter nervig, es verschwindet im Hintergrund und dauert auch nicht so lange.
Irgendwie hatten wir erwartet, (Beim 2. Muezzin-Ruf, als wir unterwegs waren) dass dann alle auf die Knie fallen und anfangen zu beten, aber das macht keiner. Jedenfalls nicht auf der Sraße.
Gegessen haben wir heute Baclava (Blätterteig-Pistazien-Nuss-"Happen" wie Nachtisch), kannten wir schon von Nicolai, der das mal von einem Türken aus Aachen mitgebracht hat. Dieses hier war zwar ganz lecker aber nicht so süß. Da die Auswahl hier an Baclava sehr groß ist, werden wir betimmt noch ein paar probieren.
Zum Mittag gab es dann gemischtes Fleisch, gewürzt mit Fladen und Salat. Auch sehr lecker. Der Reinfall des Tages war, in einer Seitenstraße der Hagia-Sophia, ein teurer Tee aus dem Beutel. Eigentlich hatten wir gehofft, einen leckeren frisch zubereiteten Pfefferminztee zu bekommen, aber dem war nicht so. Da wissen wir jetzt Bescheid.
ALs wir unterwegs waren, sind wir schon am Grand Bazaar vorbei gekommen. Dort werden gassenweise Nachthemden, Unterwäsche usw. verkauft. Allerdings hat mich daran gestört, das in den Läden, in denen hauptsächlich Damen-Unterbekleidung verkauft wird, immer nur Männr stehen. Generell scheint es hier so zu sein, dass Frauen nicht in den Geschäften stehen und etwas verkaufen.
Ausblick von unserem Hotelzimmer.